Wie Gamespot berichtet, schwelt in der Ehe zwischen Entwickler Valve und Publisher Sierra/VUG bereits seit geraumer Zeit ein Rechtsstreit. Ob am Ende die Scheidung steht ist ungewiss.

Bereits vor 2 Jahren, im August 2002, begann der Streit um Copyrights, Distributionsrechte und Lizensumfänge. Stein des Anstoßes war damals, dass Valve Sierre/VUG beschuldigte, durch die Distribution der Valve-Produkte, im Besonderen Half-Life und CS-Retail, an Internetcafes die vertraglich zugesicherten Lizensierungsvereinbarung verletze.

Im Zuge dessen finden sich einige brisante Informationen, die vorallem den Publisher in keinem Guten Licht erscheinen lassen:
"Valve sued Vivendi for copyright infringement back in 2002 over their unauthorized distribution of our products to cyber cafes," Lombardi told GameSpot last Friday. "We later had to add breach of contract claims for, among other things, refusing to pay us royalties owed and delaying Condition Zero out of the holiday season."
Gemach, auch ein früheres Release hätte das Game wohl kaum verbessert.

Sierra und VUG reagierten mit einer Gegenklage, die das geistige Eigentum an den Produkten thematisierte: Dieses wurde durch ein erstes Lizenzabkommen 1997 dem Publisher zugesprochen, wobei dieser nun seine Rechte durch Steam bedroht sah. Vorallem fühlte man sich aber von Valve getäuscht. Zwar habe man 2001 in einem zweiten Vertrag auf massiven Druck durch Valve das geistige Eigentum zurückgegeben und Gabe & Co gewisse Rechte im Bereich der Onlinedistribution gewährt, das diese aber die Ausmaße annehmen, wie Steam es tut und Valve unabhängig vom Publisher machen, sei nie geplant gewesen. Vielmehr hätten die Entwickler ihre Geldgeber regelmäßig und bewusst getäuscht - bis zur Bekanntgabe von Steam 2002 hätte man nie Pläne verfolgt online Geld zu verdienen.
"Sierra and VUG would later learn that these statements were flatly false...Incredibly, Counterclaim Defendant Newell also stated that he "could not understand how one can make money online today," plainly with the intention to falsely imply that Valve had no present or future strategy to engage in widespread online distribution of the games. This misleading half-truth was Newell's deliberate concealment of the extent to which Valve intended through the parties' negotiations to appropriate the substantial value of the distribution rights to Valve, rather than to Sierra and VUG."
Wie es weitergeht, entscheiden die Gerichte. Die Hauptverhandlung ist für den 21. März angesetzt. Bereits am 8. Oktober wird über die Zulässigkeit der Steamdistribution von Half-Life² entschieden - vorher ist also in keinem Fall mit einem Release zu rechnen. Valve plant übrigens, in jedem Fall eine Half-Life² Distribution via Steam...
Vivendi würde in jedem Fall gerne weiter mit Valve zusammenarbeiten, und Valve wird bestehenden Verpflichtungen nachkommen - nun hat also auch die Spieleindustrie ihr Disney-Pixar-Fiasko